LEADER Projekt: Befallsdruckminderung der Mistel
Einordnung in die lokale Entwicklungsstrategie
Handlungsfeld 4: Saargau und Warndtwald: Natur und Landschaft als Ressource
Entwicklungsziel 4.3: Die nachhaltige land- und waldwirtschaftliche Nutzung wird mit der Erzeugung regionaler Produkte und dem Ausbau der regionalen Vermarktung unterstützt. Landschaftsprägende, tradierte Nutzungsformen werden durch die Verzahnung mit Erholung, Tourismus und Naturschutz (wieder)belebt. Durch die Pflege der vorhandenen Bäume wird nicht nur der naturschutzfachliche Aspekt bedient, sondern auch ein höherer Ertrag und eine höhere Qualität der Produkte erreicht. Durch die Vernetzung der Akteure in den Bereichen Pflege, Naturschutz, Verwertung und Tourismus sind alle Themenfelder in diesem Projekt kombiniert.
Ausgangssituation und Ziel des Projekts
Früher war es so, dass Familien Eigentümer der Streuobstwiesen waren und sich der regelmäßigen Pflege der Obstbäume angenommen hatten. Mistelbefall war früher kein großes Problem, da die Misteln beim regelmäßigen Obstbaumschnitt einfach mit entfernt wurden. Mit der Zeit veränderte sich jedoch die Lage der Familien und der Landwirtschaft. Damit ging auch der indirekte Beitrag zum Naturschutz verloren, Vergreisung der Bäume, Mistelbefall und Verbuschung waren und sind jetzt die Folgen. Um dem Befallsdruck der Mistel entgegen zu wirken, sollen die Bäume von Fachpersonal geschnitten werden. Weiterführende Info-Veranstaltungen sollen gleichzeitig das Problem in der Bevölkerung verbreiten und alte Gerüchte, wie "die Mistel darf nicht entfernt werden", aufdecken. Außerdem soll über die fachgerechte Entfernung der Mistel gelehrt werden. Die Menschen sollen durch die Unterstützung animiert werden, die Wiesen weiterhin zu pflegen. Teilnehmende Obst- und Gartenbauvereine bekommen zudem die Möglichkeit, sich über die Förderung professionelle Baumschnittausrüstung zuzulegen, um ihre Flächen weiterhin fachgerecht in Pflege halten zu können.
Projektkosten
Für die Beseitigung der Mistel an einem größeren Baum müssen Kosten von 105,17 € / Baum einkalkuliert werden. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Summe, können die einzelnen Streuobstwiesenbestände und Ihre Eigentümer ermittelt werden. Die Freistellung einer Streuobstwiese mit schwerem Gerät kann mit einem Betrag von 1 € - 1,25 € / m² berechnet werden. Auch hier ist die Ausgangssumme der limitierende Faktor für die Flächenakquirierung.
Die Kosten für eine professionelle Schnittausrüstung betragen pro teilnehmendem Verein ca. 480 €.
Als voraussichtliche Gesamtkosten für das Projekt wurden 76.533,25 € veranschlagt. Das Projekt wird mit 60.811,90 € zu 80 % gefördert. Der Anteil der Europäischen Union (ELER) an der Zuwendung beträgt 75 % der Zuwendung = 45.608,92 €.
Förderung
Weiterführende Informationen zu ELER:
http://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-20142020/index_de.htm