Harberts Renette
Das zuständige Gremium des Verbandes der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V., der Arbeitskreis „Obstsorten“, hat den Tafel- und Wirtschaftsapfel ´Harberts Renette` zur Streuobstsorte des Jahres 2007 für das Verbandgebiet benannt.
´Harberts Renette` ist auch unter den Namen ´Goldrenette` bekannt. Die Herkunft ist ungewiss. Beschrieben wurde die Sorte bereits um 1828, um 1830 wurde sie von Westfalen aus durch Landpfennigmeister Harbert verbreitet.
Die Bäume sind sehr starkwüchsig und bilden mächtige, kugelige Kronen. Der Ertrag setzt dadurch später ein, ist dann aber mittelhoch bis hoch. Die Sorte neigt zur Alternanz. Die Blüte der ´Harberts Renette` ist langanhaltend und unempfindlich. Die Sorte ist breit anbaufähig, hat nur geringe Ansprüche an Witterungs- und Bodenverhältnisse und ist gegenüber Schaderregern robust. Nasse und tonige Standorte sollten vermieden werden, da dies die Anfälligkeit der Sorte für Stippe verstärkt. Ein Anbau in kühleren Höhenlagen ist möglich.
Die Früchte sind Anfang Oktober pflückreif und bis in den Januar genussreif. Die mittelgroßen, weiß-gelben, sonnenseits rötlich gelb bis zart orangerot gestreiften Früchte sind stippeanfällig. Die Schale ist leicht berostet und fest. Das schmackhafte Fruchtfleisch ist mittelfest, saftig, feinaromatisch und süßsäuerlich abgerundet. ´Harberts Renette` ist für den Frischverzehr geeignet, kann aber auch zu Mus und Saft verarbeitet oder als Backapfel verwendet werden.
Der starke Wuchs, die insgesamt gute Robustheit, sowie die unempfindliche Blüte, lassen die Sorte vorwiegend für den Streuobstanbau geeignet erscheinen.
Die Sorte ´Harberts Renette` ist in vielen guten Obstbaumschulen erhältlich.
Quelle: Gerhard Friedrich/Herbert Petzold, Handbuch der Obstsorten; Walter Hartmann, Farbatlas Alte Obstsorten; Franz Mühl, Alte und neue Apfelsorten