Porzenapfel
Der Arbeitskreis „Obstsorten“ des Verbandes der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V. hat den ´Porzenapfel` zur Streuobstsorte des Jahres 2016 für das Verbandsgebiet benannt.
Der ‘Porzenapfel‘ soll als Zufallssämling im Raum Trier entstanden sein und ist im Moselraum schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Er wurde im Trierer Raum, in Luxemburg und im Saarland in Streuobstwiesen verbreitet und wurde in Spezialmostobstanlagen auch vereinzelt plantagenmäßig angebaut. Er hat jedoch außerhalb der Region kaum Bedeutung erlangt und ist heute als selten einzustufen.
Der ‘Porzenapfel‘ findet in erster Linie als Mostapfel bei der Saft und Apfelweinherstellung (Viez) Verwendung. Wegen seiner Baumgesundheit und seiner geringen Alternanzneigung gilt er als ertragsstabile Sorte. Die Früchte sind lange haltbar, faulen nach der Ernte kaum und können noch nach der Mostobstsaison – im November bis Dezember – verarbeitet werden.
Die Ernte des ‘Porzenapfel‘ erfolgt in der zweiten Oktoberhälfte. Die Früchte halten auf dem Lager bis in den Spätwinter hinein. Dann erreicht die Sorte sogar eine von Kennern durchaus geschätzte Tafelqualität.
Der Baum des ‘Porzenapfel‘ bildet mittelgroße bis große, breit pyramidale Kronen. Er wächst in der Jugend stark und kommt spät in den Ertrag, trägt dann jedoch reich und regelmäßig. Die Blüte im Frühjahr zeitigt spät. Der Wuchs des Baumes ist dicktriebig, dicht wachsend und flach, ähnlich der Sorte ‘Rheinischer Winterrambur‘. Eine Stammmitte bildet der ‘Porzenapfel‘ nicht.
Die Sorte gilt als robust, schorffest, frosthart und breit anbaufähig bezüglich Boden und Standort. Er kann auch noch in höheren und rauen Lagen gepflanzt werden. In sehr ungünstigen Lagen kann dann aber Obstbaumkrebs auftreten.
Fotos: Monika Lambert-Debong