Ab ins Winterquartier

« ein Wintergarten bietet Pflanzen eine gute Überwinterungsmöglichkeit (Presse VGID 2-1)
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Auch im Flachland muss ab Mitte/Ende Oktober mit den ersten Frostnächten gerechnet werden, so dass es Zeit wird über die Überwinterung von frostempfindlichen Pflanzen nachzudenken.
Die Pflanzen, die hierzulande in mehr oder weniger großen Töpfen, Kästen oder anderen Gefäßen den Sommer über Balkon und Ter- rasse verschönern und bereichern, kommen in der Regel aus Klimazonen mit milderen Win- tern zum Beispiel aus dem Mittelmeerraum, Südafrika, Südamerika, Australien. Um unseren hiesigen Winter überleben zu können, müssen sie vor dem ersten Frost in ein frostsicheres Quartier eingeräumt werden. Dazu eignen sich (frostfrei zu haltende):
- Gewächshäuser
- Wintergärten
- kühle, helle Zimmer
- kühle, helle Keller
- helle Treppenhäuser
- Garagen mit Fenster
- Kellerschächte
« ...während Bleiwurz und Bougainvillea in südlichen Ländern im Freien wachsen, müssen sie bei uns im Winter reingeholt werden (Presse VGID 2-2)
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Pauschal kann man sagen, dass die meisten Kübelpflanzen in unserem Winter eine Ruhepause durchmachen und daher kühl bei etwa 2 bis 12 Grad Celsius gehalten werden. Bei höheren Temperaturen würden sie wegen des niedrigen Lichtangebotes wei-ches Blattgewebe ausbilden, welches dann von Blattläusen oder Pilzkrankheiten befallen wird. Bei nicht geeigneten Räumen lohnt sich die Überwinterung meist nicht, da die Pflanzen zu geschwächt sind, um im nächsten Sommerhalbjahr kräftig und blühfreudig zu wachsen. Bei wertvollen Pflanzen kann man bei Gärtnereien nachfragen, ob sie einen „Überwinterungsservice“ anbieten.
Vor dem Umzug ins Überwinterungs- quartier müssen die Pflanzen auf Krankheiten und Schädlinge kontrolliert werden. Kranke Pflanzenteile werden abgeschnitten, bei Schädlingsbefall wie z.B. Schildläusen kann man jetzt noch draußen mit ungiftigen Präparaten (z.B. Pflanzenöl) behandeln. Zu groß gewordene Pflanzen kann man um etwa ein Drittel zurückschneiden, sperrig wachsende Pflanzen bei Platzmangel auch etwas zusammenbinden.
« die überwinternden Pflanzen erfreuen uns in der tristen Jahreszeit im Wintergarten mit ihren leuchtenden Blüten (Presse VGID 2-3)
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Natürlich gibt es je nach Pflanzenart individuelle Unterschiede in den optimalen Überwinterungsbedingungen, die man meist aber nicht erfüllen kann. Vereinfachend lässt sich sagen: je wärmer der Raum, umso besser sollten die Lichtverhältnisse sein. Umgekehrt gilt: je dunkler das Winterquartier ist, umso kälter sollte es sein. Pauschal kann man die Pflanzen eingruppieren in:
Pflanzen aus tropischen Regionen wie z.B. Engelstrompete (Datura, Brugmansia), Bougainvillea, Gewürzrinde (Cassia), Korallenstrauch (Erythrina), Kartoffel- oder Enzianbäumchen (Solanum rantonetii), Prinzessinnenblumen (Tibouchina). Diese wärmebedürftigen Arten müssen zuerst geschützt und eingeräumt werden. Sie brauchen es etwas wärmer als die Arten aus den Subtropen.
Pflanzen aus subtropischen Regionen wie z.B. Citrusarten, Lorbeer, Myrthe, Oleander, Bleiwurz, Granatapfel. Einige davon, wie Lorbeer, Olive, Oleander sollte man am besten so lange wie möglich im Freien belassen. Bei einer frühen Frostperiode, die oft nur von kurzer Dauer ist, werden diese Pflanzen für die wenigen Nächte ins Haus geholt. Nach Ende des Kälteeinbruchs können sie sogar für weitere vier bis sechs Wochen (bis Winterbeginn) nach draußen. Gänzlich draußen zu überwintern ist aber auch mit Umwicklung von Frostschutzmatten riskant!
« der aus Südamerika stammende Enzian- oder Kartoffelstrauch (Solanum rantonnetii) braucht viel Pflege, um auch nach der Überwinterung üppig zu blühen (Presse VGID 2-4)
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Da einige Arten im Winterhalbjahr unter unseren Bedingungen das Laub abwerfen oder einziehen, kann man diese auch relativ dunkel überwintern. Zu diesen Arten gehört die bekannte Fuchsie, aber auch Schmucklilie (Agapanthus), Hammerstrauch (Cestrum), Engelstrompete (Datura, Brugmansia), Gewürzrinde (Cassia), Veilchenstrauch (Iochroma), Bleiwurz (Plumbago). Bei dunkler Überwinterung auf jeden Fall kühl stellen, nicht gänzlich austrocknen lassen. Am besten werden sie vor dem Einwintern kräftig zurückgeschnitten. Allerdings würden diese Pflanzen bei hellem Stand ihr Laub behalten, oft auch früher und das ganze Jahr über blühen.
Im Winterquartier befinden sich die Pflanzen in einer Art Winterruhe; sie müssen mit viel Fingerspitzengefühl gegossen werden und erst dann, wenn der Wurzelballen restlos abgetrocknet ist. Gerade in sehr kühlen Räumen kann ein Zuviel an Wasser die Wurzeln verfaulen lassen.
Ulrike Lindner (Dipl. Ing. Gartenbau)
0221 / 5901460
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