Umweltfreundlich in das Winterhalbjahr
« ...wenn die Blätter fallen (Presse VGID 1-1)
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Das im Herbst auf dem Boden fallende Laub kann man (sofern es nicht krank ist – dann gehört es in die Biotonne) dort, wo es geht (nicht auf dem Rasen), liegen lassen, denn es ist für viele nützliche Tiere der Hauptlebensraum, bringt zudem Humus und schützt den Boden vor Austrocknung. Vom Rasen kann man es wegharken und auf Beete legen. Marienkäfer beispielsweise überwintern in solchen Mulchschichten in geschützter Südlage. Auch den sehr nützlichen Stacheltieren kann man mit Laub helfen. Denn aus ein paar zusammengelegten größeren Steinen oder Hölzern mit Zwischenräumen, über die Äste und viel Laub gedeckt werden, wird ein prima Überwinterungsquartier für die unter Naturschutz stehenden Igel. Ansonsten gibt es inzwischen auch fertige Winterquartiere für Igel im Handel zu kaufen, die man irgendwo geschützt (z.B. im Bereich einer Hecke) aufstellen kann.
So wie man einen Hausputz eher im Frühjahr macht, so ist es bei einigen Gartenarbeiten auch sinnvoller und umweltfreundlicher sie auf den Spätwinter oder das beginnende Frühjahr zu verlegen. Dies trifft auf den Rückschnitt von Stauden zu. Sie jetzt stehen zu lassen, hilft der Natur, denn in den Pflanzenstängeln überwintern Insekten, und die alten Samenstände vieler Blumen sind Nahrung für Vögel. Gute Futterstauden für Vögel sind: Disteln („Distelfink“), Karde, Kugeldisteln, Eselsdistel, Nachtkerzen, Wiesenwitwenblume (Knautia), Mädesüß. Wildstauden ernähren auch viele Insekten, die die Grundlage für die insekten-fressenden Vögel sind; dabei versorgen Wildpflanzen um ein vielfaches mehr die Insekten- (und damit Vogelwelt) gegenüber „Exoten“.
« ...dann kann das Laub oft liegen bleiben, wenn auch nicht auf dem Rasen! (Presse VGID 1-2)
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Das Winterhalbjahr ist die geeignete Zeit für den Rückschnitt von vielen Gehölzen. Aus allen holzigen Abfällen können wertvolle und wichtige Lebensräume für freibrütende Vögel (z.B. Zaunkönige, Rotkehlchen, Heckenbraunelle) werden. Solche Haufen aus Reisigmaterial nutzen sie gerne als Nist- und Rückzugsplätze. Aber auch das Zusammenbinden biegsamer Zweige innerhalb geeigneter Sträucher sind gute Nistplätze.
Solch ein Haufen aus abgeschnittenem Strauch- und Baummaterial („Totholzhaufen“) wird zudem von zahlreichen Insekten für ihre Entwicklung genutzt. Deshalb das Holz nicht verbrennen oder entsorgen, sondern in einer ruhigen Gartenecke aufstapeln, was durchaus sehr dekorativ in den Garten integriert werden kann!
Buchfink, Hänfling, Dompfaff, Gelbspötter und Neuntöter bauen ihre Nester gerne im oberen Teil von Hecken und Sträuchern; dagegen bevorzugen Grasmücken, Zilpzalp und Zaunkönig dichtes Gestrüpp in Bodennähe. Diesen Vögeln helfen Kiefern- und auch Tannenzweige, die an Baumstämmen zu Nisttaschen zusammen gebunden werden. Vorbereitend für die nächste Brutsaison kann man dies im Winterhalbjahr machen.
« käuflich zu erwerbendes Igelhaus (Presse VGID 1-3)
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Einiges der Schnittholzabfälle kann man für die Füllung eines „Insektenhotels“ verwenden. Solch ein „Hotel“ dient vielen verschiedenen solitär lebenden Bienen und anderen Insekten als Brut- und Wohnstätte. Ideal ist die Bauzeit im Winterhalbjahr, damit die Insekten dann im Frühjahr ein fertiges Quartier vorfinden. Bauanleitungen finden sich vielfach im Internet; ansonsten gibt es inzwischen auch fertige Insektenhotels im Fachhandel zu kaufen. Solch ein Insektenhotel ist ein Schmuckstück für jeden Garten und die Natur, zudem ist es interessant zu beobachten, was sich darin so tut.
Das Winterhalbjahr ist auch eine ideale Pflanzzeit für Gehölze. Schön wäre es, bei der Auswahl von Gehölzen auch an die Natur zu denken. Denn den Vögeln kann man mit Gehölzen helfen, in denen sie Nistmöglichkeiten vorfinden und auch Nahrung. Dazu geeignete Gehölze sind:
- Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)
- Wolliger Schneeball (Viburnum lantanus)
- Mehlbeere (Sorbus aria)
- Holunder (Sambucus nigra)
- Heckenrose (Rosa canina)
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
- Vogelbeere (Eberesche, Sorbus aucuparia)
« selbst gebautes Insektenhotel (Presse VGID 1-4)
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Ulrike Lindner (Dipl. Ing. Gartenbau)
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Der Verband der Gartenbauvereine in Deutschland e.V. (VGID) ist ein Zusammenschluss der Landesverbände der Obst- und Gartenbauvereine in Deutschland. Wir setzen uns für die Erhaltung der Gartenkultur und die Pflege der Kulturlandschaft ein und helfen dadurch Mensch und Natur. www.gartenbauvereine.de
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