Herbst

Sonnenkinder im Staudenreich

Sonnenkinder im Staudenreich

Helianthus x multiflorus ‘Meteor’
(Syn. H. decapetalus)

Um diese Sonnenblumen geht es jedoch diesmal nicht, auch nicht um die einjährigen Zierformen dieser Art, die derzeit als Gartenpflanzen wieder mehr Aufmerksamkeit finden.
Heute wollen wir den Blick auf die mehrjährigen, gärtnerisch wichtigen Stauden-Sonnenblumen richten. Beginnen wir mit der Art Helianthus decapetalus. Zu ihr gehört die altbewährte Sorte 'Capenoch Star'. Sie besticht durch große, zitronengelbe, einfache Blüten und wird als reichblühend gelobt. Außerdem sind noch zwei weitere Sorten dieser Art hervorzuheben: 'Soleil d'Or' mit goldgelben, gefüllten Blüten und 'Meteor', deren goldgelbe Blüten halbgefüllt sind. Alle blühen etwa von August bis September. Etwas später, September-Oktober, kommt Helianthus microcephalus zur Blüte, eine standfeste Art mit allerdings wesentlich kleineren und einfachen, gelben Blüten. Die ausdauernden Arten und Sorten von Helianthus eignen sich mit einer Wuchshöhe von ca. 1,5 m hervorragend als Rabatten- und Solitärpflanzen. Sie lieben einen sonnigen Stand, bevorzugen einen kalkhaltigen Boden und sind für zusätzliche Düngergaben dankbar. In Gebieten mit strengen Wintern ist es sinnvoll, die Pflanzenscheibe mit Laub oder Reisig abzudecken.
Wenn die Blütenqualität nachlässt, müssen die Pflanzen geteilt und verpflanzt werden.Von ungewöhnlicher, fast ein wenig exotischer Gestalt ist die Weidenblättrige Sonnenblume, Helianthus salicifolius. Ihr Stängel ist bis zur Spitze dicht belaubt und fast immer unverzweigt. Die wechselständigen Blätter ähneln den schlanklanzettlichen Blättern bestimmter Weiden, wie z.B. Korbweide oder Trauer- und Uferweide. Diese sehr spät blühende Sonnenblume (September-Oktober) wirkt am schönsten in Einzelstellung oder in kleinen Gruppen in der Nähe von Wasserflächen. Doch dürfen wir die Herkunft dieser Art, trockne Plätze in den Prärien des mittleren Nordamerika nicht vergessen. Deshalb gilt auch in Wassernähe, je trockner der Standort, desto standfester ist sie. Die gelben Blüten sind eigentlich klein und schlicht, das Besondere dieser Staude liegt in der Pflanzengestalt mit einer Höhe bis zu 2,5 m. Sie wird in jedem Garten zu einem anziehenden Blickpunkt.
Eine vorzügliche Rabatten- und Schnittstaude besitzen wir in Heliopsis helianthoides var. scabra, Garten-Sonnenauge.

Dem bekannten Staudenzüchter Karl Foerster verdanken wir Sorten, die heute noch zum Standardsortiment gehören, so z.B. Wenn die Blütenqualität nachlässt, müssen die Pflanzen geteilt und verpflanzt werden.

Von ungewöhnlicher, fast ein wenig exotischer Gestalt ist die Weidenblättrige Sonnenblume, Helianthus salicifolius. Ihr Stängel ist bis zur Spitze dicht belaubt und fast immer unverzweigt. Die wechselständigen Blätter ähneln den schlanklanzettlichen Blättern bestimmter Weiden, wie z.B. Korbweide oder Trauer- und Uferweide. Diese sehr spät blühende Sonnenblume (September-Oktober) wirkt am schönsten in Einzelstellung oder in kleinen Gruppen in der Nähe von Wasserflächen. Doch dürfen wir die Herkunft dieser Art, trockne Plätze in den Prärien des mittleren Nordamerika nicht vergessen. Deshalb gilt auch in Wassernähe, je trockner der Standort, desto standfester ist sie. Die gelben Blüten sind eigentlich klein und schlicht, das Besondere dieser Staude liegt in der Pflanzengestalt mit einer Höhe bis zu 2,5 m. Sie wird in jedem Garten zu einem anziehenden Blickpunkt.
Eine vorzügliche Rabatten- und Schnittstaude besitzen wir in Heliopsis helianthoides var. scabra, Garten-Sonnenauge.
Dem bekannten Staudenzüchter Karl Foerster verdanken wir Sorten, die heute noch zum Standardsortiment gehören, so z.B. 'Goldgefieder', eine schöne Sorte mit gefüllten, goldgelben Blüten oder 'Sonnenschild', die mit dicht gefüllten, gelborangen Blüten prangt und 'Spitzentänzerin', eine zierliche Sorte mit feinstrahligen, halb gefüllten, leuchtend gelben Blüten. Diese Sorten sind sehr beliebt, aber nicht übersehen dürfen wir weitere schöne, standfeste Sorten wie 'Karat' mit einfachen, goldgelben Blüten (Götz 1955), 'Jupiter' mit riesigen, einfachen, orangegelben Blüten. Alle sind schöne, üppige Stauden (1,1 bis 1,5 m), die bei sonnigem Stand in jedem guten, nährstoffreichen Gartenboden problemlos wachsen und auch eine vorübergehende Trockenheit gut vertragen.

Zum Reigen der Sonnenstauden gehören auch jene mit dem besonders hübschen Namen Sonnenbraut, Helenium. Die Arten Helenium autumnale und H. bigelovii wurden jedoch in der Zwischenzeit von einer Reihe farbenfroher und reichblühender Gartenhybriden abgelöst. Zum Sortiment gehören auch hier wieder altbewährte Sorten. Von den Frühblühenden z. B. 'Moerheim Beauty', Blüte mahagonirot und 'Waltraud' mit großen goldbraunen Blüten (Blütezeit Juli bis Mitte August). Bei den mittelfrühen Sorten sind es beispielsweise 'Kanaria', Blüte goldgelb und die reingelbe 'Wesergold' sowie zwei gute Sorten jüngeren Datums: 'Goldrausch', Blüte gelb mit braun und 'Königstiger' mit goldgelben, teilweise rotbraunen Blüten (Blütezeit Mitte August bis Ende September). Aus der spätblühenden Gruppe sind zwei gleichfalls altgediente Sorten hervorzuheben: Die rotbraune Hybride 'Baudirektor Linne' und 'Goldrausch', Blüte gelb mit braun, deren Blütezeit reicht etwa von Ende August bis Anfang Oktober. Sie alle zählen zu den unentbehrlichen, reich- und langblühenden Sommerstauden. Die farbenreichen Körbchenblüten stehen in dichten Doldentrauben, und in einer Beetpflanzung zusammen mit anderen Stauden, z.B. Phlox in den entsprechenden Farben ergeben Helenium-Sorten ein prächtiges Bild.

staude2 230Ein vortrefflicher Massenblüher, Sonnenhut, Rudbeckia, vereint in den ansehnlichen Blütenköpfen die Sonnenform und die Form eines Hutes, so ist nach dem Ursprung des deutschen Namens nicht lange zu suchen. Die meisten Pflanzenliebhaber kennen die Sorte 'Goldsturm', Rudbeckia fulgida var. sullivantii. Die etwa 60 cm hohe Staude gehört zur bekanntesten und wichtigsten Sorte. Die Hauptmerkmale der reich- und langblühenden Gartenform sind breitlanzettliche Laubblätter und goldgelbe Randblüten mit fast schwarzen, radiären Scheibenblüten, vor allem aber ihre Widerstandsfähigkeit. Wichtig ist auch die Laciniata-Hybride 'Goldquelle' mit fiederschnittigen bis mehrteiligen Laubblättern und gefüllten, zitronengelben Blüten (60 cm) sowie die hoch wachsenden Sorten 'Herbstsonne' und 'Juligold' der Art Rudbeckia nitida. 'Herbstsonne' erreicht zwar ca. 2 m, besitzt aber straffe, feste Stängel und ist deshalb bei sonnigem Stand gut standfest. 'Juligold' wird nicht ganz so groß und blüht etwas früher (Juli/August), beide Sorten tragen einfache, goldgelbe Blüten.

Rudbeckien sind wertvolle Stauden für den spätsommerlichen Flor. Sehr stattlich sind die hohen R. nitida- und R. laciniata- Sorten, sie benötigen zwar viel Raum, lassen sich aber auch ganz gut im Einzelstand, z.B. an Haus- und Mauerwänden verwenden.
Der Rote oder Purpurfarbene Sonnenhut, verschiedentlich noch als Rudbeckie, Rudbeckia purpurea, bekannt, ist schon seit Jahren der Gattung Echinacea zugeordnet, daher der korrekte botanische Name Echinacea purpurea. Die schöne Staude, besonders 'Magnus' mit karminroten Randblüten, gehört zu den wertvollen Beet- und Schnittstauden. Sie benötigt einen mehr leichten, etwas sandigen Boden und blüht von Juli bis September.

Zum Schluss noch ein besonders hübscher Vertreter der "Sonnenkinder". Die Pflanze fällt allerdings etwas aus dem Rahmen, denn das Sonnenröschen, Helianthemum, zählt zu den immergrünen bis halb-immergrünen, zwergigen Halbsträuchern, wird aber in allen Fachbüchern und Pflanzenkatalogen unter den Stauden aufgeführt. Staudengärtnereien bieten eine Anzahl guter Sorten an, die zumeist einfache, aber auch gefüllte Blüten in den Hauptfarben rot, orange, gelb, rosa und weiß aufweisen. Im Garten sind Sonnenröschen als wertvolle Farbgeber vielseitig verwendbar, sie verlangen jedoch einen durchlässigen, leichten Boden und unbedingt einen vollsonnigen Stand. Die Sorten sind meist starkwüchsiger als die Arten, wie z.B. Helianthemum apenninum 'Roseum' (rosa), H. oelandicum ssp. alpestre (goldgelb) und H. lunulatum (gelb). Bewährte Sorten sind bekanntermaßen: 'Golden Queen', goldgelb einfach; 'Cerise Queen', rosarot gefüllt und 'Rubin', dunkelrot gefüllt sowie 'Henfield Brilliant', orangerot, eine der besten Sorten. Wie 'Golden Queen' zählt die Sorte 'Sterntaler' mit ähnlicher Blüte zu den Spitzensorten. Erfahrungsgemäß verblühen die gefüllt blühenden Sorten nicht so rasch. In jedem Fall empfiehlt es sich, die Sorten entsprechend ihrer Wuchsstärke regelmäßig nach der Blüte zurückzuschneiden, damit sie schwachwachsende Nachbarn nicht überwuchern. Entgegen einer immer wieder geäußerten Befürchtung, kann gesagt werden, dass sich Helianthemum-Sorten und -Arten durch gute Frosthärte auszeichnen. In strengen Wintern verlieren zwar einige die Blätter, treiben aber im Frühjahr wieder aus. Zum Problem können sehr kalte und sonnige Wintertage werden, wenn die flach wurzelnden Sonnenröschen hochfrieren und vertrocknen. Ältere Pflanzen sind eher gefährdet, und da ihre Blühwilligkeit dann auch nachlässt, ist es ratsam, junge Pflanzen nachzuziehen, zumal sich die meisten Sonnenröschen im Sommer durch Stecklinge leicht vermehren lassen.

Nicht nur die sonnenähnlichen Blüten charakterisieren die beschriebenen Stauden, alle verlangen einen sonnigen Standort, vornehmlich das Sonnenröschen.

Sonst nehmen die beschriebenen Arten und Sorten mit jedem guten, nährstoffreichen Gartenboden vorlieb, der nicht zu feucht sein sollte, denn das geht auf Kosten der Standfestigkeit. Am ehesten verträgt die Sonnenbraut, Helenium, einen mäßig feuchten Boden. Es sind ausnahmslos anspruchslose und dankbare Pflanzen, die uns mit ihrem Farbreichtum vom Frühsommer bis in den Herbst hinein erfreuen.

Dr. Werner Mischke

Mit freundlicher Genehmigung der Unser Garten Verlagsgesellschaft mbH., Kaiserstr. 77, 66133 Saarbrücken-Scheidt, Tel. 0681-812040, Fax 0681-812040. Erschienen in den August-Ausgaben 2002 der Verbandszeitschriften "Unser Garten", "Der Hess. Obst- und Gartenbau" und "Ratgeber für den Gartenliebhaber".

Fruchtrosen

Fruchtrosen

Alte Nutzpflanze

Hagebuttenfunde bei den Pfahlbauten am Bodensee belegen, dass die Früchte der Wildrosen seit langem genutzt werden. Heute sind fast nur noch die Verwertungsprodukte Hagebutten-Tee und Hägenmark (Hagebuttenmus) bekannt. Wildrosen sind vor allem in der Kosmetik neu ins Blickfeld gerückt, Pflegeserien mit Wildrosenöl erfreuen sich besonders großer Nachfrage. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe des Fruchtmarkes zeigt, dass nicht nur die Rosenblüten zum Wertvollsten gehören, was die Natur bietet. Außer den geradezu sagenhaften Vitamin-CGehalten liefern Hagebutten hohe Mengen an bioaktiven Substanzen wie Lykopin. Wenig bekannt ist kaltgepresstes Hagebuttenkernöl. Es wirkt auffallend gut bei Brandwunden und allgemeinen Narbenrückbildung. Es ist aber auch als Lebensmittelöl sehr wertvoll aufgrund der vielen essenziellen Fettsäuren.

Heilpflanze

Plinius Secundus der Ältere beschrieb in seiner Naturkunde die heilenden Kräfte der Wildrosenwurzel gegen den Biss tollwütiger Hunde. Weitere Heilkräfte wurden der Hundsrose seit Alters her zugeschrieben. Karl der Große befahl sogar den Wildrosenanbau zu medizinischen Zwecken. Im Lexikon des Mittelalters ist Rosa rubiginosa, die wilde Weinrose, als "Pflanze gegen den Tod" verzeichnet. Samen, Saft und Wurzeln wurden eingesetzt. Walahfrid Strabo auf der Reichenau und Hildegard von Bingen beschrieben ebenfalls Heilanwendungen der Wildrose. Sebastian Kneipp empfahl Hagebutten-Aufkochungen bei Nieren- und Blasenleiden. Sie sollen auch sehr wirksam bei Magenkrämpfen helfen. In Chile gilt Kaffee aus vorsichtig gerösteten Hagebuttenkernen als bewährtes Mittel gegen Magenschleimhautentzündungen.

Fruchtmark

Hagebutten enthalten neben sehr vielen Pektinen und Karotenen auch reichlich Zucker. Dass das Fruchtfleisch dennoch säuerlich schmeckt, liegt mit am extrem hohen Vitamin-C-Gehalt. Die bisher höchsten gemessenen Werte erreichen 3500 mg Vitamin C/100 mg Frischsubstanz; 10 mal soviel wie bei der Schwarzen Johannisbeere und 50 mal soviel wie bei Zitrone oder Erdbeere. Allerdings fällt es vielen leichter, 500 g Erdbeeren zu essen als auch nur 20 g Fruchtrosen. Je nach Wildrosenart, Standort und Reifegrad liefern Hagebutten zwischen 400 und 3000 mg Vitamin C. Die Kombination mit weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen scheint Ursache zu sein, dass die Vitamine der Hagebutte selbst bei Erwärmung auffallend stabil sind. Die meisten Fruchtrosen reifen Ende September bis Mitte Oktober. Den höchsten Vitamingehalt haben die Früchte kurz vor der Vollreife. Überrreife, bereits weiche oder einer Frostnacht ausgesetzte Hagebutten bieten deutlich weniger Vitamine.

Dr. Helga Buchter-Weisbrodt

Hagebutten-Mus

250 g getrocknete Hagebutten in 200 ml Apfelsaft über Nacht quellen lassen. 50 g Zucker und 1 Messerspitze Zimt oder 1 TL Vanillezucker zugeben, alles pürieren. Als Beigabe zu Süßspeisen oder Wildgerichten gleichermaßen delikat.

Artikel aus Obst&Garten (6/2002), mit freundlicher Genehmigung Verlag Ulmer, Stuttgart

Haltbarkeit von Schnittblumen

Haltbarkeit von Schnittblumen

Bei den zahlreichen Korbblütlern wie Sommer- und Herbstastern, Ringelblumen, Schnittageratum, Cosmos, Sonnenblumen, Zinnien, Prachtscharten im Garten kann man verallgemeinernd sagen, dass etwa zwei Kreise der Röhrenblüten in der Mitte offen sein sollen, sofern sie erkennbar sind. Bei gefüllt blühenden Sorten ist das nicht immer gut sichtbar. An Stielen wie Löwenmaul, Levkojen, Prachtscharten oder Flieder kann man schneiden, wenn ein Drittel bis die Hälfte der Blüten offen ist. Beachten Sie, dass die Prachtscharte anders als die beiden anderen genannten von oben her zu blühen beginnt.

Bedeutung der Tageszeit für die Ernte

Der Morgen ist gut für das Schneiden. Die Pflanzen sind straff. Der Abend ist ebenfalls gut für die Ernte. Jetzt haben die Pflanzen einen hohen Gehalt an Reserve-Kohlenhydraten nach der Assimilation während des Tages. Mittags nicht ernten. Durch die Wärme und trockene Luft enthalten die Stiele und Blätter weniger Wasser und sind deshalb weniger straff. Trockenblumen soll man eher mittags an sonnigen Tagen schneiden.

Holzige Stiele ernten

Manche Schnittstauden (Chrysanthemen, Staudenastern) haben verholzte Stielenden, die die Wasseraufnahme behindern. Man schneidet sie ab.

Aufbereitung der geernteten Stiele

Die Blätter im unteren Bereich des Stiels soll man entfernen. Sie begünstigen Fäulnis in der Vase. Die Stiele möglichst sofort in die Vase stellen.
Wenn das nicht möglich ist, sollen die Stiele später mit einem schrägen Schnitt nachgeschnitten werden. Der Wasserverlust erfolgt über die Blätter. Deshalb kann man überzählige Blätter oberhalb des Wasserspiegels soweit entfernen, wie dadurch der Schönheitswert, der ästhetische Wert, nicht beeinträchtigt wird.

Abgekochtes Wasser für die Vase

Kaltes – vorher nicht erhitztes – Wasser enthält reichlich gelöste und in winzigen Bläschen vorhandene Luft. Durch das Einfüllen aus dem Wasserhahn in die Vase wird weitere Luft in das Wasser gebracht. Die kleinen Luftbläschen können die Leitungsbahnen des Blumenstiels verstopfen, so dass die Wasseraufnahme behindert wird und die Blumen schneller schlappen. Durch Erhitzen des Wassers entweichen die meisten Luftbläschen. Nach dem Erkalten kann das Wasser in die Vase gefüllt werden. Solches Wasser fördert die Haltbarkeit.

Blumenfrischhaltemittel verwenden

Ist Zucker geeignet? Eher ,,nein''. Der Zucker dient zwar dem Blumenstiel als Energiespender zur Verlängerung der Haltbarkeit, gleichzeitig aber auch den unerwünschten Bakterien zur Vermehrung am und im Stiel und in der Vase.

Sie verstopfen die Wasserleitungsbahnen. Käufliche Frischhaltemittel enthalten meistens bakterientötende Substanzen (Bakterizide) und Pflanzenhormone, die die Haltbarkeit fördern. Manchmal ist auch Zucker darin enthalten, dessen schädliche Wirkung durch die bakterientötenden Mittel aufgehoben wird.

Wechsel des Vasenwassers

Wenn Blumenfrischhaltemittel verwendet wurden, soll das Wasser in der Vase nicht gewechselt werden. Andernfalls würden die wirksamen Substanzen des Mittels weggespült werden. Ein Bodensatz in der Vase rührt vom Frischhaltemittel her, ist unschädlich und muss darin bleiben. Falls keine Mittel zum Frischhalten eingesetzt wurden, sollte das Wasser täglich oder wenigstens im Abstand von wenigen Tagen ausgetauscht werden.

Dr. Werner Hurka

Interessenten an einer ausführlicheren Version dieses Beitrags wenden sich bitte an den Autor. Legen Sie bitte einen adressierten und mit 1,12 Euro frankierten Rückumschlag bei. Anschrift: HDLGN, Dr. Werner Hurka, Oberzwehrener Str. 103, 34132 Kassel.

Mit freundlicher Genehmigung der Unser Garten Verlagsgesellschaft mbH., Kaiserstr. 77, 66133 Saarbrücken-Scheidt, Tel. 0681-812040, Fax 0681-812040. Erschienen in den Juni-Ausgaben 2002 der Verbandszeitschriften "Unser Garten", "Der Hess. Obst- und Gartenbau" und "Ratgeber für den Gartenliebhaber".

Abgeschnittene Blumen welken und verblühen durch Wasserverlust über die Blätter, Verschluss der Schnittfläche als Eigenreaktion der Pflanze, Verstopfung der Schnittfläche, anderer Wunden und der Leitungsbahnen durch Luftblasen, Bakterien und Pilze, Verbrauch von Reservestoffen (Zucker) durch Atmung der Blätter und durch Verbrauch eigener Steuerungshormone.

Sommerliche Straußgestaltung

Sommerliche Straußgestaltung

Symmetrischer Sommerblumenstrauß.

Pflanzen sind Lebewesen und haben eine persönliche Aussage. Diese sollte bei jedem Strauß erkennbar sein. Möglichkeiten, die Persönlichkeit der Pflanzen herauszustellen, bestehen darin, aufstrebende Formen nach oben und außen und sammelnde Formen in den inneren Bereich des Straußes anzuordnen, Formen in sich zu ordnen und gestaffelt zu präsentieren. Daneben sollten Schwerpunkte gesetzt und Auflösungen versucht werden. Farben können zum Thema des Sommerstraußes werden. Variierende Einfarbigkeit, Kontraste und Akzente bieten sich als Gestaltungsergänzungen ebenso an wie der Angleich oder die Gegensätzlichkeit von Pflanzenstrukturen.


strauss2 230Weitere wesentliche Gestaltungsüberlegung ist die Wahl der Ordnungsart. Die Ordnungsarten Symmetrie und Asymmetrie unterscheiden sich untereinander nicht nur geometrisch gesehen; sie wirken auch ganz unterschiedlich auf den Betrachter. In der symmetrischen Darstellung herrscht eine gewisse Gleichmäßigkeit vor.

Sommerzauber,
mit Mohn und Gräsern
aus dem Wiesenbereich.

Beim Strauß drückt sich diese in erster Linie bei der Umrissform aus. Eine in den Lehrbüchern oftmals beschriebene Spiegelbildlichkeit ist in der Realität und mit Pflanzen nicht so leicht nachzuvollziehen. Deshalb sollten wir Formen und Farben auch im symmetrischen Strauß so einsetzen, dass sie in erster Linie den Pflanzen gerecht werden. Bei der asymmetrischen Straußgestaltung haben unterschiedlich große Gruppen von Blumen, die in Spannung zueinander stehen, die Aufgabe, besondere Pflanzengestalten herauszuheben, gleichzeitig aber doch einen ausgewogenen und harmonischen Gesamteindruck zu vermitteln. Es gibt hier sowohl den füllig asymmetrischen Strauß mit relativ vielen Blumen als auch den linearen asymmetrischen Strauß, der die Schönheit und Eleganz einer besonderen Blume bei sparsamer zusätzlicher Pflanzenverwendung zeigen kann.

Die sommerliche Darstellung eines Straußes wird oft durch Natureindrücke wiedergegeben. Der Sommerblumengarten, der Bauerngarten, die Wiesen und Felder der freien Natur dienen uns als Vorbild und auch als Materiallieferant. Mit diesen Erlebnissen können wir auch in Sommersträußen das Flair der Jahreszeit gut ausdrücken. Symmetrische Sträuße sind gut in kugeligen Vasen, asymmetrische in zylindrischen Gefäßen zu präsentieren.

Text und Fotos: Gerhard Neidiger, Weihenstephan
Arbeiten: Schülerarbeiten der Fachschule für Blumenkunst, Weihenstephan.

Mit freundlicher Genehmigung der Unser Garten Verlagsgesellschaft mbH., Kaiserstr. 77, 66133 Saarbrücken-Scheidt, Tel. 0681-812040, Fax 0681-812040. Erschienen in den Juni-Ausgaben 2002 der Verbandszeitschriften "Unser Garten", "Der Hess. Obst- und Gartenbau" und "Ratgeber für den Gartenliebhaber".

Rhododendron und Azaleen im Garten

Rhododendron und Azaleen im Garten

Dort wo Rhododendron und ebenso Azaleen die ihrem Wachstum zusagenden Bedingungen finden, fühlen sie sich wohl und gedeihen üppig. Vor allem im Ammerland und im Oldenburger Raum trifft man in zahlreichen Bauern- und Hausgärten gut entwickelte Exemplare von Rhododendron und Azaleen, die ohne große Pflege bestens gedeihen, ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie hier die ihnen gemäßen Verhältnisse vorfinden. Doch welche Standortansprüche stellen nun Rhododendron und Azaleen? Diese lassen sich weitgehend von den Standorten in ihren Heimatgebieten ableiten. Dort wachsen die Rhododendron an Berghängen in kühlen und vor allem luftfeuchten Lagen. Ihre Wurzeln sind stets in der obersten Humusschicht zu finden. Demgemäß benötigen sie zum guten Gedeihen ein Klima mit genügend hoher Luftfeuchtigkeit und ziemlich gleichmäßig über das Jahr verteilten Niederschlägen sowie nicht zu langen Kälteperioden. Außerdem ist zu beachten, dass sie eine leicht schattige und vor allem gegen Wintersonne und scharfe, austrocknende Winde geschützte Lage verlangen. Besonders wohl fühlen sie sich im lichten Schatten hoher, lockerkroniger Bäume, so z. B. unter einem Schirm von Kiefern. Ein zu schattiger Standort ist allerdings nicht zu empfehlen, denn hier lässt der Blütenknospenansatz zu wünschen übrig und die Pflanzen neigen zur Verkahlung. Einen freieren, sonnigeren Standort vertragen alpine Arten sowie Catawbiense- und Ponticum-Hybriden. Als Flachwurzler sind sowohl die Rhododendron als auch die Azaleen grundsätzlich empfindlich gegen Wurzelkonkurrenz durch andere Pflanzen. Dies gilt vor allem, wenn es sich um flachwurzelnde Bäume handelt. Ungeeignete Schattenspender für Rhododendron und Azaleen sind Ahornarten, Birken, Erlen, Kastanien, Linden, Rotbuchen (sehr dichtes Blätterdach, Laub alkalisch), Fichten und andere. Dagegen sind außer Eiche und unserer heimischen Kiefer (Pinus sylvestris) auch Lärche und alle hochwachsenden Kiefern als Schattenspender gut geeignet.
Rhododendron verlangen einen humusreichen und lockeren sowie genügend feuchten und sauren Boden, der jedoch keine stauende Nässe aufweisen darf. Als günstiger Bereich hat sich für Rhododendron ein pH-Wert zwischen 4,2-5,5, also ein verhältnismäßig saurer Bereich, erwiesen (der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregehalt des Bodens). Bei höheren pH-Werten, das heißt ab 5,8 bis 6,0, lässt das Wachstum aber schon deutlich nach und es kommt zu Schäden. Hier muss versucht werden, den pH-Wert abzusenken. Zur Anpflanzung von Rhododendron eignen sich die meisten Bodenarten. Lediglich schwere Lehm- und Tonböden, die zudem meistens auch noch alkalisch reagieren und deren Wasserführung und Durchlüftung oft zu wünschen übrig lassen, sind in der Regel nicht geeignet. Dasselbe gilt für Böden mit hohem Kalkgehalt.
Beste Pflanzzeiten sind der zeitige Herbst, ab Mitte September bis Mitte November, und das zeitige Frühjahr - Mitte März bis Mitte Mai. Die Pflanzung darf nur bei frostfreiem Wetter erfolgen, wenn der Boden offen ist. In der Zeit von Mitte November bis etwa Ende Februar sollten Rhododendron nicht gepflanzt werden, weil starke Fröste und austrocknende scharfe Winde den Pflanzen sehr schaden können, die ja noch nicht angewurzelt sind.

Es empfiehlt sich, Rhododendron rechtzeitig zu bestellen, den Einkauf also möglichst im Herbst vornehmen. Andernfalls muss man damit rechnen, dass die gewünschten Sorten eventuell vergriffen sind. Sofort nach der Ankunft bzw. dem Auspacken der gelieferten Pflanzen wird kontrolliert, ob der Wurzelballen noch ausreichend feucht ist. In der Regel sind die Ballen zu trocken, deshalb wird durchdringend gewässert oder - besser noch - die Pflanzen so lange in wassergefüllte Behälter gestellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Anschließend wird gepflanzt; vor der Pflanzung sollte auch auf guten Böden die gesamte Pflanzfläche, zumindest aber die Pflanzgrube, mit organischem Material wie Torfmull, altem abgelagertem Kuhdung oder Super- Manural z. B. verbessert werden. Auf sauren, durchlässigen Böden vermischt man die aus der Pflanzgrube stammende Erde im Verhältnis 1:1 mit Torfmull. Bei fast neutralen (also kalkhaltigen) Böden Erde der Pflanzgrube nicht verwenden, sondern statt dessen eine Mischung aus 10 Raumteilen Torfmull und 1 Raumteil Super-Manural. Torfmull stets nur in gut angefeuchtetem Zustand verwenden, andernfalls schadet dieser mehr als er nutzt. Ferner ist Rhodohum, ein Produkt des Torfstreuverbandes, gut geeignet. Sein Humusgehalt ist höher als der des Weißtorfes. Selbstverständlich können auch Nadelerde, Rindenkompost und sonstige im Handel erhältlichen genügend humushaltigen Substrate zur Bodenverbesserung verwendet werden, sofern der pH-Wert des Substrates nicht zu hoch ist. Außerdem kann man dem Pflanzsubstrat gehäckselte und leicht verrottete Nadelholzabfälle beimischen.
Gepflanzt wird in ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so breit ist wie der Durchmesser des Erdballens unter Zugabe von reichlich feuchtem Torfmull oder einem der schon genannten Pflanzsubstrate. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht tiefer zu stehen kommen, als sie vorher in der Baumschule gestanden haben. Jedoch soll der Wurzelballen etwa zwei Fingerbreit mit Pflanzsubstrat abgedeckt werden. Anschließend wird die Erde zum Ballen hin leicht angetreten, um Bodenschluss herzustellen. Nun wird angegossen: Pflanzen von 30-50 cm Höhe erhalten mindestens 5 l und von 60-100 cm Höhe 10 l Wasser, noch größere entsprechend mehr. Ratsam ist es, nach dem Pflanzen den Boden mit einer 5 bis 10 cm hohen Laubschicht als Mulch oder mit einer 2-3 cm dicken Torfschicht abzudecken. Durch diese Maßnahme wird die Verdunstung eingeschränkt und gleichzeitig das Anwachsen gefördert. Außerdem dient die Abde-ckung dazu, die flach verlaufenden Wurzeln der Rhododendron kühl zu halten, was für ein gutes Gedeihen wichtig ist.

azalee 3 230Die Bodenpflege beschränkt sich bei Rhododendron auf das Abdecken des Wurzelbereiches mit organischen Materialien wie Torfmull, altem Kuhdung, Koniferennadeln, Laub, Rasenschnitt usw. Auf keinen Fall darf gegraben oder tief gehackt werden, weil Rhododendron Flachwurzler sind und mit ihren feinen Wurzeln nach oben in die verrottenden Humusmaterialien streben. Der Spaten hat also nach der Pflanzung bei den Rhododendron nichts mehr zu suchen.
Zur Pflege gehört auch das Ausbrechen der abgeblühten Blütenstände, zumindest bei Pflanzen bis etwa 1 m Größe, da diese sehr viel Kraft zu ihrer Entwicklung benötigen. Beim Ausbrechen muss man aber darauf achten, dass die darunter stehenden Triebknospen unbedingt geschont werden.

Rhododendron-Hybride ‘Humboldt’
Fotos: Gerhard Dagner

WALTER SCHMALSCHEIDT
Weitergehende Ausführungen über die Pflanzung und Pflege von Rhododendron sind in der Broschüre "Die Rhododendronpflanze" enthalten.
Diese kann bei der Stadt Westerstede, Rhodo-Arbeitskreis, Helmut Dierks, Am Markt 2, 26655 Westerstede, Telefon 04488/55-107, Fax 04488/5555, kostenlos angefordert werden (solange Vorrat reicht).

Artikel aus "Unser Garten" (Mai 2002), mit freundlicher Genehmigung.

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