Herbst

Haltbarkeit von Schnittblumen

Ein üppiger Sommereindruck wird durch diesen Strauß mit seinen vielen Blüten, Farben und Strukturen vermittelt.

Haltbarkeit von Schnittblumen

Bei den zahlreichen Korbblütlern wie Sommer- und Herbstastern, Ringelblumen, Schnittageratum, Cosmos, Sonnenblumen, Zinnien, Prachtscharten im Garten kann man verallgemeinernd sagen, dass etwa zwei Kreise der Röhrenblüten in der Mitte offen sein sollen, sofern sie erkennbar sind. Bei gefüllt blühenden Sorten ist das nicht immer gut sichtbar. An Stielen wie Löwenmaul, Levkojen, Prachtscharten oder Flieder kann man schneiden, wenn ein Drittel bis die Hälfte der Blüten offen ist. Beachten Sie, dass die Prachtscharte anders als die beiden anderen genannten von oben her zu blühen beginnt.

Bedeutung der Tageszeit für die Ernte

Der Morgen ist gut für das Schneiden. Die Pflanzen sind straff. Der Abend ist ebenfalls gut für die Ernte. Jetzt haben die Pflanzen einen hohen Gehalt an Reserve-Kohlenhydraten nach der Assimilation während des Tages. Mittags nicht ernten. Durch die Wärme und trockene Luft enthalten die Stiele und Blätter weniger Wasser und sind deshalb weniger straff. Trockenblumen soll man eher mittags an sonnigen Tagen schneiden.

Holzige Stiele ernten

Manche Schnittstauden (Chrysanthemen, Staudenastern) haben verholzte Stielenden, die die Wasseraufnahme behindern. Man schneidet sie ab.

Aufbereitung der geernteten Stiele

Die Blätter im unteren Bereich des Stiels soll man entfernen. Sie begünstigen Fäulnis in der Vase. Die Stiele möglichst sofort in die Vase stellen.
Wenn das nicht möglich ist, sollen die Stiele später mit einem schrägen Schnitt nachgeschnitten werden. Der Wasserverlust erfolgt über die Blätter. Deshalb kann man überzählige Blätter oberhalb des Wasserspiegels soweit entfernen, wie dadurch der Schönheitswert, der ästhetische Wert, nicht beeinträchtigt wird.

Abgekochtes Wasser für die Vase

Kaltes – vorher nicht erhitztes – Wasser enthält reichlich gelöste und in winzigen Bläschen vorhandene Luft. Durch das Einfüllen aus dem Wasserhahn in die Vase wird weitere Luft in das Wasser gebracht. Die kleinen Luftbläschen können die Leitungsbahnen des Blumenstiels verstopfen, so dass die Wasseraufnahme behindert wird und die Blumen schneller schlappen. Durch Erhitzen des Wassers entweichen die meisten Luftbläschen. Nach dem Erkalten kann das Wasser in die Vase gefüllt werden. Solches Wasser fördert die Haltbarkeit.

Blumenfrischhaltemittel verwenden

Ist Zucker geeignet? Eher ,,nein''. Der Zucker dient zwar dem Blumenstiel als Energiespender zur Verlängerung der Haltbarkeit, gleichzeitig aber auch den unerwünschten Bakterien zur Vermehrung am und im Stiel und in der Vase.

Sie verstopfen die Wasserleitungsbahnen. Käufliche Frischhaltemittel enthalten meistens bakterientötende Substanzen (Bakterizide) und Pflanzenhormone, die die Haltbarkeit fördern. Manchmal ist auch Zucker darin enthalten, dessen schädliche Wirkung durch die bakterientötenden Mittel aufgehoben wird.

Wechsel des Vasenwassers

Wenn Blumenfrischhaltemittel verwendet wurden, soll das Wasser in der Vase nicht gewechselt werden. Andernfalls würden die wirksamen Substanzen des Mittels weggespült werden. Ein Bodensatz in der Vase rührt vom Frischhaltemittel her, ist unschädlich und muss darin bleiben. Falls keine Mittel zum Frischhalten eingesetzt wurden, sollte das Wasser täglich oder wenigstens im Abstand von wenigen Tagen ausgetauscht werden.

Dr. Werner Hurka

Interessenten an einer ausführlicheren Version dieses Beitrags wenden sich bitte an den Autor. Legen Sie bitte einen adressierten und mit 1,12 Euro frankierten Rückumschlag bei. Anschrift: HDLGN, Dr. Werner Hurka, Oberzwehrener Str. 103, 34132 Kassel.

Mit freundlicher Genehmigung der Unser Garten Verlagsgesellschaft mbH., Kaiserstr. 77, 66133 Saarbrücken-Scheidt, Tel. 0681-812040, Fax 0681-812040. Erschienen in den Juni-Ausgaben 2002 der Verbandszeitschriften "Unser Garten", "Der Hess. Obst- und Gartenbau" und "Ratgeber für den Gartenliebhaber".

Abgeschnittene Blumen welken und verblühen durch Wasserverlust über die Blätter, Verschluss der Schnittfläche als Eigenreaktion der Pflanze, Verstopfung der Schnittfläche, anderer Wunden und der Leitungsbahnen durch Luftblasen, Bakterien und Pilze, Verbrauch von Reservestoffen (Zucker) durch Atmung der Blätter und durch Verbrauch eigener Steuerungshormone.

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